Fragen an die Fraktionen - Wie sieht für euch aktive Antidiskriminierung aus?

Posted on 16.05.2011

GRAS

Neben gesetzlichen Regeln und freiwilligen Verhaltenskodizes brauchen wir alle Zivilcourage um im Alltag unmittelbar gegen Diskriminierung vorzugehen. Es müssen nicht nur die Opfer geschützt und unterstützt werden, sondern es muss auch die Zivilcourage der “Zuseher_innen” gestärkt werden. Die HTU muss hier mehr Engagement zeigen - konkrete Maßnahmen wären z.B. Sensibilisierungsworkshops für HTU-Mitarbeiter_innen und Tutor_innen.

TU*Basis mit fachschaft::architektur

Aktive und konstruktive Antidiskriminierung kann nicht einfach beim Vorsatz “Wir sind gegen Diskriminierung” aufhören: Wir stellen den Anspruch, Vorurteile bei uns selbst zu suchen und abzubauen. Wir prangern Diskriminierungen öffentlich an, damit diese nicht unwidersprochen bleiben. Diskriminierten Gruppen bieten wir Raum und Möglichkeiten und unterstützen sie (nicht nur damit) beim Kampf gegen Diskriminierungen.

Fachschaftsliste

Aktive Antidiskriminierung beginnt mit der Sensibilisierung des Umfeldes. Weitere Handlungen sind abhängig vom konkreten Anlassfall, aber inkludieren zumindest ein aktives Auftreten dagegen und lautes Aufschreien.

AktionsGemeinschaft

Das Wort Antidiskriminierung an sich beinhaltet schon Diskriminierung. Alles was “anti” ist, diskriminiert und ist zu verachten! Wir sind lieber “pro” dem, was wir wollen, als “anti” dem, was wir nicht wollen. Jede andere Einstellung ist automatisch intolerant.

VSStÖ

Während bei der Erstzulassung 57,1 Prozent Frauen sind, sinkt der Frauenanteil bei Doktoratsstudien auf 40,4 Prozent. Wissenschaft wird nicht nur vorrangig von Männern betrieben, sondern ist auch von einer männlichen Sichtweise auf die Welt geprägt. Durch anhaltende Geschlechterklischees werden Frauen weitestgehend aus der Wissenschaft hinausgedrängt. Sätze wie “Männer sind besser in Mathematik und Naturwissenschaften” oder “Frauen sind viel zu emotional” sind in unseren Köpfen immer noch sehr präsent und beeinflusst Frauen immer noch in ihren Entscheidungen. Das Geschlecht bestimmt allerdings nicht, wer für welche Bereiche besser oder schlechter geeignet ist. Der VSStÖ fordert daher die Verankerung von Gender Studies als Pflichtfach in allen Studienrichtungen sowie die Ausweitung bestehender Förderprogramme und ein verpflichtendes Vizerektorat für Frauenförderungseinrichtungen Stärkung der Kompetenzen der Arbeitskreise für Gleichbehandlungsfragen.

Antidiskriminierung muss auch für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten an den Universitäten mehr Gewicht bekommen. Als ersten Schritt müssen hier, wie an anderen Universitäten, die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Satzung verankert werden. Außerdem müssen bauliche Veränderungen angedacht werden (z.B. Blindenleitsystem).

Menschen mit Migrationshintergrund und ausländische Studierende müssen die selben Chancen und Möglichkeiten an der TU haben. Hier bedarf es fundierter Beratung (in verschiedenen Sprachen) sowie auch politischer Aktivität, um die derzeitigen diskriminierenden Gesetze zu verändern.

Außerdem fordert der VSStÖ TU, dass die Strukturen und Arbeitsvorgänge der TU auf Homophobie und Heteronormativität durchleuchtet werden. Dies soll als erster Schritt dienen, um Ansatzpunkte für Antidiskriminierungsmaßnahmen in diesem Bereich zu erarbeiten.

Junge Liberale

Die Diskriminierung von Ausländern an Österreichischen Universitäten ist zu unterlassen. Es dürfen keine eigenen Studiengebühren für dieselben Leistungen verrechnet werden, Ihnen ist sowohl aktives als auch passives Wahlrecht zur ÖH-Wahl zu gewähren. In Sachen geschlechtlicher Gleichbehandlung sind die JuLis der Überzeugung, dass es keine “positive Diskriminierung” gibt, und dies eine zynische Formulierung ist. Chancengleichheit in einem leistungsorientierten Bildungswesen ist für die JuLis mit Quoten nicht zu vereinbaren. Wir lehnen aus diesem Grund jede Quote, welche über Qualifikation und Leistung hinaus geht,, ab.

Liste Obermayer

Eintreten für gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Aufzeigen der Grundlagen der Benachteiligung der Frau im Arbeitsleben und in der Gesellschaft, Quoten (finden wir hilfreich, können aber nicht alles sein), aktives und passives Wahlrecht für alle in Österreich lebenden Personen (auch bei den ÖH-Wahlen), Auftreten gegen Sexismus, Rassismus, AusländerInnenfeindlichkeit, Antisemitismus, Homo- und Transphobie. Wir wissen aber, dass Diskriminierung jeglicher Art – nach dem Prinzip “divide et impera” –systemimmanent ist, und echte Gleichberechtigung erst möglich ist, wenn der Kapitalismus überwunden ist. Auch dann gibt es aber keinen Automatismus, der zur Gleichberechtigung führt, sondern diese muss auch hier erkämpft werden.

Liste Schubert

Gesellschaftliche Strukturen, wie Sexismus, Rassismus, Homophobie,… müssen beständig bekämpft werden. Dagegen braucht es vielfältige Strategien: Benachteiligte Gruppen müssen aktiv gefördert und Antidiskriminierung gesetzlich verankert werden. Es braucht Aufklärungsarbeit um reaktionäres Gedankengut endgültig zurückzudrängen.

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