Fragen an die Fraktionen: Was würdet Ihr für die Informatik tun?

Posted on 20.05.2009

Siebenter Teil unserer Online-Artikelserie zur ÖH Wahl 2009, wo uns die wahlwerbenden Gruppen folgende Frage beantworten:

Frage 7: Was würdet Ihr für die Informatik tun?

**TU*Basis** :

Der Informatik als Wissenschaft fehlt unserer Meinung nach vor allem der kritische Umgang mit sich selbst und eine Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Kontext, in dem Informatik entsteht. Dies trifft aber besonders auf die Forschung an der TU Wien zu, international gesehen ist eine Auseinandersetzung damit sehr wohl vorhanden. Wir wünschen uns von allen an der TU ein Bewusstsein darüber, dass Forschung in einem gesellschaftlichen Kontext eingebettet ist.

Ein aktuelles Beispiel ist die unrühmliche Rolle der Fakultät bzw. mancher ihrer Mitglieder in der aktuellen eVoting-Debatte, die als (bezahlte!) Berater des Ministeriums auftreten und dabei öffentlich Sachen behaupten, die sie in ihren eigenen Vorlesungen wiederlegen.

Grüne und Alternative StudentInnen (GRAS) :

Neben dem Erbringen von Seviceleistung, fordert die GRAS auch einen gesellschaftspoltisichen Anspruch der ÖH ein. Dieser breitet sich natürlich auch über alle wissenschaftlichen Gebiete aus. Sehr intensiv befasst sich die GRAS sogar derzeit mit Informatik: Wie vorher schon erläutert, setzten wir uns wehement gegen E-Voting ein. Mit dem selben Enthusiasmus werden wir auch gegen andere Spannungsfelder zwischen Gesellschaft und Informatik vorgehen, um StudentInnen- und BürgerInnenrechte schützen. So nützlich und arbeitserleichternd die elektronische Datenverarbeitung ist, so wichtig ist es auch, UserInnen über mögliche Gefahren aufzuklären (Regierungstrojaner, Vorratsdatenspeicherung, Datenschutz).

Fachschaftsliste (Teil der FLÖ):

Die Fachschaftsliste TU Wien setzt sich für mehr Raum für Studierende ein. Unter Beachtung der Bedürfnisse und Wünsche der Studierenden wollen wir an dem Ausbau, der Renovierung und Schaffung von Aufenthalts- und Lernräume arbeiten. Immerhin verbringen viele den ganzen Tag auf der Uni und wollen sowohl lernen, als auch ihre Pausen angenehm verbringen. Wir sind gegen eine Verschulung der Universität und somit gegen die verpflichtende Studieneingangsphase als Voraussetzung für das weitere Studium (Stichwort STEP) und für mehr Wahlmöglichkeiten während des Studiums. Wir wollen auch weiterhin nicht nur die Servicevielfalt der Fachschaften, sondern auch die der Referate unterstützen und werden uns für eine Beratung auf hohem Niveau an der HochschülerInnenschaft der TU Wien einsetzen. Mitbestimmung ist uns sehr wichtig und deswegen dürfen alle Studierenden mitbestimmen. Die Fachschaftsliste wird die Meinungen aller Studierenden der TU Wien auch in Zukunft gegenüber Universitätsangehörigen repräsentieren.

AktionsGemeinschaft (AG ) :

Immer wieder hören wir von dem hohen Organisationsaufwand im Informatikstudium an der TU. Ein wichtiges Ziel in diesem Bereich ist auf jeden Fall, dass TUWIS transparenter wird und der gesamte Organisationsaufwand auf ein normales Level reduziert wird. Außerdem ist es dringend notwendig die Hörsäle dichter mit Steckdosen zu bestücken. Weiters wäre die Forderung für genügend Arbeitsplätze auf der Tu eines unserer Zentralen Themen. Nur wenn jeder Studierende die Möglichkeit erhält in einer Ordentlichen Umgebung zu arbeiten wird auch sein Erfolg möglich sein.

Kommunistischer StudentInnen Verband / Kommunistische Jugend Österreichs (KSV/KJÖ):

Wichtig ist, dass die Universitätsvertretung gut mit den Studienrichtungsvertretungen zusammenarbeitet, und ihnen nicht vorschreibt was sie zu tun haben. Konkrete Vorschläge haben wir leider nicht, weil niemand von uns Informatik macht und wir denken, die Studierenden sollen ihre Vorstellungen selbst definieren und nicht aufgedrückt bekommen.

Junge Liberale (JuLis):

Die Studienrichtung Informatik, die ja mehr als ein Drittel aller Studierenden an der TU umfasst, hat sicher am stärksten mit dem Problem des Platzmangels zu kämpfen. Hier geht es vor allem darum, gemeinsam mit der Universitätsleitung Lösungen auszuarbeiten, wie man den vorhandenen Platz besser nutzen kann. Diese sollten aber ausführlich diskutiert, von allen Seiten entwickelt werden.

Ring Freiheitlicher Studenten (RFS):

Zum RFS ist anzumerken, dass er eine Fraktion darstellt, die für die fsinf als politisch problematisch anzusehen ist. Das beginnt beim Naheverhältnis zu (schlagenden) Burschenschaften (der bundesweite Spitzenkandidat ist bei der “Burschenschaft Oberösterreichischer Germanen in Wien” [1]) und hört bei den Kranzniederlegungen am Nowotny-Grab [2] noch lange nicht auf [3]. Zwar versuchen die “freiheitlichen Studenten” gerne, sich einen gemäßigten Anstrich zu geben, trotzdem bekennen sie sich weiterhin zu ihren Grundsätzen, wie beispielsweise der “unbedingte[n] Beibehaltung der naturgegebenen Funktion der Geschlechter in der Gesellschaft”[4] und dem notwendigen “Bekenntnis zum eigenen Volkstum”[5].

[1] http://fm4.orf.at/stories/1602846/ zuletzt abgerufen am 16.05.2009
[2] http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/chronik/2004_11/nowotny.html zuletzt abgerufen am 16.05.2009
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Ring_Freiheitlicher_Studenten zuletzt abgerufen am 16.05.2009
[4] http://rfs.at/graz/frauensprecherin.html zuletzt abgerufen am 18.05.2009
[5] http://www.rfs.at/neu/?p=51 zuletzt abgerufen am 16.05.2009

Wir haben immer ein offenes Ohr für die Probleme oder Beschwerden der Studenten, natürlich auch für die Informatiker. Sollte es ein spezifisches Problem beim Informatikstudium geben, werden wir uns natürlich darum kümmern und unser Bestmögliches geben. Ansonsten muss natürlich die technische Ausstattung auf der Universität qualitativ hochwertig sein um den Studenten ein dementsprechendes Arbeiten/Lernen zu ermöglichen. Computer und Software sollten natürlich dem neuesten Stand entsprechen und dafür werden wir uns auch einsetzen.